Klare Formen und schöne Furnierbilder in der Biedermeierzeit
Jede Stilepoche wird durch verschiedene Merkmale an einem Möbelstück dargestellt. Klare Formen und schöne, durchlaufende Furnierbilder die Hauptmerkmale der Biedermeiermöbel. Für den Laien ist es oftmals nicht erkennbar, wenn man die Holzmaserungen aber mal genau betrachtet hat, sieht man die Biedermeiermöbel anschließend mit anderen Augen.
Bei dem vorgestellten Schrank handelt es sich um ein spätes Biedermeiermöbel aus den 1835er Jahren. Deshalb sind die Konturen bereits etwas geschwungen verspielt. Das durchlaufende und gespiegelte Furnierbild ist bei diesem Schrank fantastisch anzusehen und noch ganz in der Manier der frühen Biedermeiermöbel gehalten.
In der oberen Hälfte ist eine Bildkomposition zu sehen, die aus sechs gespiegelten Furnieren besteht. Diese ist nicht nur auf die Türen und Lisenen aufgelegt, sondern verläuft auch über die Kranzprofile. Die gleiche Holzmaserung befindet sich spiegelbildlich auf der unteren Schrankhälfte. Insgesamt sind auf der Front 12 Sägefurniere aufgelegt, die alle ursprünglich aus einem Brett bestanden. Mit dem durchlaufenden Furnierbild wollte man optisch möglichst große Flächen erzeugen, die durch konstruktive Elemente nicht unterbrochen werden. Je nach verwendeter Holzart kann die Komposition der Holzmaserung beim Betrachten dazu inspirieren, Motive oder Darstellungen zu interpretieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Wir haben Kunden, die abends mit einem Glas Rotwein auf dem Sofa sitzen und sich den antiken Schrank und dessen Holzmaserung ansehen.